Minna Heinze, geb. Holst (1894 – 1944)

Minna Heinze wurde 1894 in Beckdorf im Landkreis Stade geboren. Nach ihrer Schulzeit arbeitete sie als Hausangestellte sowie als Land- und Fabrikarbeiterin. Anfang der 1920er Jahre zog sie nach Hamburg-Barmbeck, wo sie ihren späteren Mann, einen verwitweten Reichsbahnarbeiter, kennenlernte. Sie heiratete 1921 und brachte zwei Kinder zur Welt.

Die Unterstützung einer benachbarten jüdischen Familie und regimekritische Äußerungen führten zu Verhören durch die Geheime Staatspolizei. Auf Grund von Schlafstörungen und Angstzuständen wurde Minna Heinze 1938 zur Beobachtung in die Universitätsnervenklinik Hamburg Eppendorf eingeliefert und von dort in die Heil- und Pflegeanstalt Hamburg-Langenhorn überwiesen. Nach ihrer Entlassung Ende 1938 lebte sie wieder bei ihrer Familie, kam 1940 jedoch erneut nach Langenhorn. Im Juni 1943 wurde sie, inzwischen von ihrem Mann geschieden, mit einem Sammeltransport in die Landesheilanstalt Hadamar verlegt. Hier starb Minna Heinze am 6. März 1944 als Opfer der dezentralen »Euthanasie«. Ob die Anstaltsleitung sie verhungern ließ oder mit einer Giftspritze tötete, ist unklar. Den Angehörigen wurde mitgeteilt, dass sie an »Grippe« gestorben sei. In Hamburg erinnert ein Stolperstein an sie.

Bild: Minna Heinze, Fotografie 1936/37
Minna Heinze, Fotografie 1936/37
© Helmut Heinze, Lemgo
Bild: Sterbefallanzeige für Minna Heinze, Standesamt Hadamar, 6. März 1944
Sterbefallanzeige für Minna Heinze, Standesamt Hadamar, 6. März 1944
© Helmut Heinze, Lemgo
Bild: Stolperstein für Minna Heinze vor ihrem Wohnhaus Dennerstraße 9 in Hamburg-Barmbek
Stolperstein für Minna Heinze vor ihrem Wohnhaus Dennerstraße 9 in Hamburg-Barmbek
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